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HNOSchwerpunkteOtologieUnterscheidbare Hörbeeinträchtigungen

Unterscheidbare Hörbeeinträchtigungen

Die Schwerhörigkeit lässt sich in eine Schallleitungs-schwerhörigkeit sowie eine Schallempfindungs-schwerhörigkeit unterscheiden.


Bei der Schallleitungsschwerhörigkeit sind Probleme im äußeren und im Mittelohr vorhanden. Dadurch wird der Schallreiz nicht adäquat an das Innenohr weitergeleitet. Die Ursache von Schallleitungsschwerhörigkeit sind in der Regel mechanische Störungen der Überleitung. Eine Behebung der Überleitungsstörung führt zu einer Verbesserung der Hörbeeinträchtigung.


Bei der Schallempfindungsschwerhörigkeit liegt das Problem im Innenohr. Diese Beeinträchtigung resultiert aus einer Schädigung der Haarzellen. Leider können beschädigte Haarzellen nicht mehr nachwachsen. Bei der Schalleitungsschwerhörigkeit ist dem Ohr nicht möglich, den dargebotenen Schall adäquat zu verarbeiten. Diese Art der Schwerhörigkeit kann nur durch eine Verstärkung des Hörsignals mittels Hörgeräten oder durch ein aktives Innenohrimplantat (Cochlea Implantat) verbessert werden. 


Schallleitungsschwerhörigkeit

Ursache und Behandlungsmöglichkeiten:


Paukenerguss

Paukenerguss

Unter einem Paukenerguss versteht man die Ansammlung von Flüssigkeit und Schleim im Mittelohr. Dadurch ist die Beweglichkeit des Trommelfells eingeschränkt und eine störungsfreie Schallübertragung auf das Innenohr nicht mehr möglich.

Der Paukenerguss (oder auch Seromukotympanon) kommt vor allem bei Kindern bis zum 10. Lebensjahr gehäuft vor. Auch bei Erwachsenen kann es auftreten.

Die adäquate Behandlung des Paukenergusses ist der Schnitt durch das Trommelfell und das Absaugen des Sekretes. Bei wiederholten Paukenergüssen kann es auch notwendig sein, ein Röhrchen als Platzhalter in den Trommelfellschnitt einzulegen um eine längerfristige Belüftung zu ermöglichen.

Trommelfellperforation

Trommelfellperforation

Durch mechanische Krafteinwirkung (Wattestäbchen/Schlag auf das Ohr) oder auch durch Entzündungen, wie eine akute Mittelohrentzündung, kann es zu einer Perforation des Trommelfells kommen.

In der Regel persistiert die Perforation des Trommelfells für wenige Wochen und verschließt sich spontan. Wenn nach eine Beobachtungszeitraum von länger als drei Monaten das Loch im Trommelfell weiter vorhanden ist, besteht die Notwendigkeit für einen chirurgischen Trommelfellverschluss, also einer Tympanoplastik.

Durch den Trommelfellverschluss kommt es zu einer Verbesserung der Schallleitungskomponente und zu einem Schutz des Mittel-/Innenohrs.

Gehörknöchelchen-Unterbrechung

Gehörknöchelchen-Unterbrechung

Gelegentlich kann es traumatisch oder auch entzündlich bedingt zu einer Luxation und zu einer Unterbrechung der Gehörknöchelchen kommen. Auch daraus resultiert eine Störung der Schallübertragung.

Bei intaktem Trommelfell und gestörter Schallübertragung aufgrund einer Unterbrechung der Gehörknöchelchenkette im Bereich des Hammers und des Amboß kann es notwendig sein, eine Ossikoloplastik durchzuführen. Die Übertragung vom Trommelfell auf die Steigbügelfußplatte wird durch Implanate, die im Rahmen einer Operation eingesetzt werden, wiederhergestellt.

Als mögliche Implantate dienen zum einen die eigenen Gehörknöchelchen, die als Amboß oder Hammerkopfinterponat neu eingepasst werden. Weiters ist auch die Anpassung von Titanimplantaten möglich. Abhängig von der chirurgischen Notwendigkeit wird der Operateur die adäquate Auswahl treffen.

Cholesteatom

Cholesteatom

Eine häufige Erkrankung des Ohres, die mit einer Schallleitungsschwerhörigkeit einhergeht, ist das Cholesteatom. Beim Cholesteatom handelt es sich um Fehlplatzierungen von verhornenden Plattenepithelien (Oberflächenschicht der äußeren Haut) in das Mittelohr.

Dadurch kommt es zur Ansammlung von Hornschuppen im Bereich des Mittelohrs und des Warzenfortsatzes. Durch langsames Wachstum und konstant wiederkehrende Entzündungen kommt es hierbei zu einer fortschreitenden Zerstörung der Mittelohrarchitektur. Bei ausbleibender Sanierung schreitet der destruktive Prozess weiter Richtung Innenohr, Gesichtsnerv und Gehirn.

Die Behandlung der Wahl ist die Operation. Im Rahmen der Cholesteatom-Operation ist das erste Ziel die Entfernung sämtlicher fehl platzierten Hornschuppen. In zweiter Linie erfolgt die Rekonstruktion des Ohrs und der Gehörknöchelchen. Hierbei muss besonders auf die verbleibenden Strukturen Rücksicht genommen werden.

Otosklerose

Otosklerose

Bei der Otosklerose handelt es sich um eine Verknöcherungsstörung im Mittel- und Innenohr. Aufgrund des Verknöcherungsdefektes kommt es zu einer Fixierung der Steigbügelflußplatte. Hiermit ist die adäquate Beweglichkeit des Steigbügels und damit die Überleitung von Schall in das Innenohr gestört. Die Behandlung für diese Situation ist die sogenannte Stapesplastik. Bei der Stapesplastik erfolgt das Entfernen des oberen Teils des Steigbügels. Anschließend erfolgt die Perforation der Steigbügelfußplatte. In diese Steigbügelfußplatte und an dem langen Amboßfortsatz wird nun ein spezielles Titanimplantat (K-Piston) platziert. Hiermit ist es möglich, die fast gänzlich aufzuheben.

Schallempfindungsschwerhörigkeit

Schallempfindungsschwerhörigkeit

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