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Speicheldrüsenerkrankungen

Das Universitätsklinikum Innsbruck deckt über die Speicheldrüsen-Sprechstunde sämtliche Erkrankungen der Speicheldrüsen ab.

Vielfältige Ursachen können zu Beschwerden im Bereich der Speicheldrüsen führen. So kann beispielsweise durch einen Speichelstein (Sialolithen) oder eine Engstelle (Stenosen) eine Ausflussstörung mit nachfolgender Schwellung und Schmerzsymptomatik entstehen. Dies kann sich in weiterer Folge zu ausgeprägten Entzündungen bis hin zu Abszessgeschehen entwickeln. Auch wenn der Mechanismus der Entstehung dieser Erkrankungen bis heute nicht vollständig geklärt ist lassen sich diese zumeist problemlos konservativ oder operativ Behandeln.

Zum anderen können Erkrankungen aus dem rheumatologischen Formenkreis zu wiederkehrenden Schwellungen und einer Mundtrockenheit (Xerostomie) oder Augentrockenheit (Xerophtalmie) führen. Das Sjögren-Syndrom ist die häufigste rheumatologische Erkrankung im HNO-Bereich und zeichnet sich neben den Speicheldrüsenbeschwerden durch chronische Müdigkeit Muskel- und Gelenkbeschwerden aus. Auch seltenere Erkrankungen wie die Sarkoidose, chronisch rezidivierende juvenile Parotitis oder IgG4-assoziierte Autoimmunerkrankungen werden im Bedarfsfall in enger Zusammenarbeit mit den Kollegen der Rheumatologie behandelt.

Auch Speicheldrüsentumore präsentieren sich in Form einer meist schmerzlosen Schwellung der Drüsen. Diese treten in verschiedenen oft gutartigen, seltener bösartigen Formen auf und werden nach entsprechender Diagnostik in interdisziplinärer Zusammenarbeit mit unserem Tumorteam behandelt.


Diagnostik 

Die diagnostischen Möglichkeiten der Speicheldrüsen sind vielfältig:

  • Neben der klinischen Untersuchung wird eine zusätzliche strukturierte Ultraschalluntersuchung durchgeführt.
  • Diese wird im Bedarfsfall um eine Schnittbildgebung in Form einer Computertomographie (CT) oder einer Magnetresonanztomographie (MRT) erweitert.
  • Im Speziellen kann sogar eine MR-Sialographie durchgeführt werden.
  • In Einzelfällen kann eine Blutentnahme mit entsprechender Labordiagnostik Aufschluss geben.
  • Im Rahmen der Tumordiagnostik werden sowohl Grobnadelstanzen (GNP) als auch Feinnadelaspirationen (FNA) zur Histo- bzw. Zytodiagnostik ultraschallgezielt durchgeführt.
  • Letztendlich kann auch eine diagnostische Endoskopie der Ausführungsgänge bei gewissen Fragestellungen angeboten werden


Therapiemöglichkeiten

In der Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde werden neben konservativen und medikamentösen Therapien sowie Beratungen vor allem operative Behandlungen angeboten. Zu diesen gehören:


Die sogenannte Sialendoskopie

Bei diesem minimal-invasive Verfahren wird eine Kamera über den erkrankten Speicheldrüsengang eingeführt und dieser weit in die Drüse hinein dargestellt. Auf diese Art können Konkremente (Speichelsteine) sicher und ohne einen "Schnitt" entfernt werden. Auch die Applikation von Medikamenten, eine Ballondilatation von Engstellen oder die Einlage eines Speicheldrüsen-Stents sind so möglich.

Bei größeren Steinen oder einer ungünstigen Lage kann über den Mund eine (transorale) Entfernung mittels Gangschlitzung und Ausnähen (Marsupialisieren) des Ganges angeboten werden.


Injektionen

Weiteres gehören therapeutische Botoxinjektionen bei Überproduktion von Speichel oder dem sogenannten Kauschwitzen (Frey-Syndrom) zum Portfolio.


Speicheldrüsen-Operationen

Tumoren können direkt von den Speicheldrüsen ausgehen, oder als Tochtergeschwulste (Metastasen) von verschiedenen Tumoren auftreten (zum Beispiel beim weißen Hautkrebs oder Melanomen). Besonderes Augenmerk richten wir auf die dezidierte Diagnostik vor einer möglichen Operation, um das hiermit verbundene Risiko, insbesondere Schädigungen des Gesichtsnervs, gering zu halten.

Modernste Ultraschallverfahren (hochauflösende Graustufen-Bildgebung, Untersuchungen mechanischer Gewebeeigenschaften, Kontrast-verstärkte Sonographie) und die endoskopische Speichelgangdiagnostik ermöglichen eine Eingrenzung Ihrer Beschwerden und können helfen, eine Operation oder eine Untersuchung mittels Verfahren zu vermeiden, bei denen potenziell schädliche ionisierende Strahlung zum Einsatz kommen (Computertomographie).

Ist ein operatives Vorgehen unumgänglich, steht Ihnen ein Team erfahrener Operateure zur Verfügung, das in den letzten 20 Jahren mehr als 1.500 Entfernungen der Ohr- und Unterkieferspeicheldrüsen (Parotidektomie und Submandibulektomie) durchgeführt hat. Ein intraoperatives Monitoring des Gesichtsnervs stellt den hiesigen Standard dar. Inzwischen lassen sich viele Tumore auch drüsenschonend operieren, so dass die Drüse eine Restfunktion behält.


Kontakt & Terminvereinbarung

Speicheldrüsen-Sprechstunde

Terminvereinbarung von Montag bis Freitag: 09:00 - 12:00 Uhr

Tel: +43 (0)50 504 23147

Fax: +43 (0) 512-504-25210

Mail: lki.hn.ambulanz@tirol-kliniken.at


Sprechstundenzeiten: Dienstag 14.00 - 15.30 Uhr


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