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Zungenschrittmacher

Von der Diagnose einer obstruktiven Schlafapnoe zum Zungenschrittmacher

Die obstruktive Schlafapnoe (OSA) ist eine verbreitete Erkrankung - 6% aller Frauen und 13% aller Männer sind davon betroffen. Hierbei kommt es im Schlaf zu einem Erschlaffen der Zunge und der Weichgewebe im Hals, so dass der obere Atemweg kollabiert und dadurch verengt oder verschlossen wird. Es kommt somit im Schlaf zu Minderatmungen und Atemstillständen, die einen Abfall des Sauerstoffgehalts im Blut verursachen. Unser Körper und unser Gehirn reagieren darauf mit sogenannten Aufweckreaktionen, die vergleichbar zu Alarmreaktionen "beim Ersticken" sind. Dies führt zu einer Unterbrechung des Schlafes und verhindert einen erholsamen Schlaf. Auch führen diese Alarmreaktionen zu einer Belastung des Herz-Kreislaufsystems, was das Risiko deutlich erhöht, im weiteren Verlauf einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu entwickeln. Auch Bluthochdruck und Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) werden hierdurch gefördert. Für die Therapie der obstruktiven Schlafapnoe hat sich die nächtliche Überdrucktherapie (CPAP, APAP, BIPAP) bewährt. Diese wird jedoch von einer Reihe der Patientinnen und Patienten nicht vertragen. Für diese Menschen ist die Stimulationstherapie oder oberen Atemwege (auch Zungenschrittmacher oder Nervus hypoglossus-Stimulator) eine Alternative.

Wie funktioniert der Zungenschrittmacher?

Im Schlaf sinkt die Muskelspannung und der obere Atemweg fällt zusammen, er kollabiert. Der Schrittmacher stimuliert den Unterzungennerv (Nervus hypoglossus), der die Zungenmuskulatur versorgt. Durch diese Stimulation wird die kollabierte Muskulatur aktiviert, der Zungengrund wird flacher und die Zunge kommt nach vorne. Dadurch verschließt die Zunge nicht mehr den Atemweg und Atemaussetzer werden verhindert. Inzwischen existieren verschiedene Stimulationssysteme mit unterschiedlichen Eigenschaften, zu denen wir Sie gerne beraten. Die Therapie-Systeme werden bei geeigneten Patientinnen und Patienten in einem kurzen Krankenhausaufenthalt implantiert. Weltweit sind mehr als 50.000 Patientinnen und Patienten bereits mit Zungenschrittmachern versorgt, so dass viele Informationen auch über die langfristige Effektivität dieser Therapieform verfügbar sind.

Das Team der Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde führte die erste Implantation eines derartigen Systems in Österreich durch und weist eine langjährige Erfahrung in der Beratung und Betreuung von Patientinnen und Patienten mit Schlafapnoe und Intoleranz gegenüber der Schlafmaske vor. Vereinbaren Sie bei Interesse gerne einen Termin in unserer speziell für die Hypoglossus-Stimulation eingerichteten Sprechstunde, wir beraten Sie gerne!


Kontakt & Terminmöglichkeiten

Ansprechpartner:innen:

Dr. med. Birte Bender

PD Dr. med. Teresa Steinbichler

Dr. med. Roland Hartl

Dr. med. Nora Burian


Schlafmedizinische Sprechstunde & Hypoglossus-Sprechstunde (Zungenschrittmacher)

Terminvereinbarung von Montag bis Freitag: 09:00 - 12:00 Uhr

Tel: +43 50 504-231 47

Fax: +43 50 504-252 10

Sprechstundenzeiten: Mittwoch 13:30 - 15:30 Uhr


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